Ein neuer Hitler?
Trump wird zuweilen der geistigen Nähe zu Hitler bezichtigt und als Gefahr für die Demokratie dargestellt. Der heutige Nationalismus unterscheidet sich jedoch fundamental von dem der Nazis.
Nazi-Deutschland erwuchs aus einer historisch einzigartigen Situation. Zum einen strebte die deutsche Industrie nach der Niederlage des ersten Weltkrieges wieder nach Macht und Profit. Zum anderen führten die Not des deutschen Volkes und der Erfolg der Sowjetunion zu einem Erstarken der Kommunistischen Partei Deutschlands, welche den Kapitalismus beseitigen wollte. Die Hitler-Partei bot der Macht-Elite eine Lösung dieser Probleme an und wurde daher von Industrie, Politik und Medien unterstützt. Der Nationalismus der Nazis bediente also die existentiellen Interessen des deutschen Kapitalismus. Der inszenierte Reichtagbrand 1933 war dann der Auftakt für die Inhaftierung vieler Kommunisten und die Entmachtung des Parlaments. Freie Gewerkschaften wurden zerschlagen und eine massive Aufrüstung zur Vorbereitung des zweiten Weltkrieges wurde finanziert.
Seitdem sind 90 Jahre vergangen und die kommunistische Gefahr besteht praktisch nicht mehr. Der Kapitalismus ist global organisiert, die großen Konzerne haben nationale Grenzen hinter sich gelassen. Mittlerweile behindern nationale Besonderheiten die Beweglichkeit globaler Kapital-Ströme. Daher streben die globalen Eliten eine möglichst zentrale weltweite Steuerung an, welche den störenden Einfluss nationaler Parlamente reduziert. Globale Krisen (z. B. Klima und Pandemien) werden nicht nur benutzt, um auf einem weltweiten Markt maximale Profite zu erzielen, sondern auch, um nationales Handeln gleichzuschalten. Die Politik von UN, WHO und EU belegt diese anti-demokratische Entwicklung eindrucksvoll.
Wahre Demokratie lässt sich nur auf nationaler Ebene verwirklichen. Nationalistische Parteien werden heutzutage oft vom Protest gegen den Abbau von Wohlstand und Demokratie getragen, oft auch gegen die begünstigte Einwanderung billiger Arbeitskräfte. Im Gegensatz zu Nazi-Deutschland widersprechen heutige nationalistische Bewegungen meist den globalistischen Interessen des Kapitalismus und werden daher oft von Politik und Medien diffamiert und unterdrückt.

Auch die MAGA Bewegung (Make America Great Again) des Donald Trump versucht, sich der Globalisierung zu widersetzen, welche zur Verarmung des amerikanischen Volkes beigetragen hat. Es ist zum großen Teil eine Protest-Bewegung gegen die sinkende Zahl hinreichend bezahlter Arbeitsplätze in den USA, was u.a. der massiv geförderten Einwanderung angelastet wird. Mit seiner trivialen und z. T. groben Sprache hat Trump offenbar ein besonderes Talent, einfache Menschen zu begeistern und eine große Zahl enttäuschter Nicht-Wähler zu aktivieren. Er wird als Mehrheits-Beschaffer der Republikanischen Partei benutzt, stellt jedoch als egozentrischer Quereinsteiger und Nationalist ein Risiko für imperiale Machtbestrebungen dar und wird daher von der Biden-Regierung und den meisten Massenmedien diskreditiert und bekämpft.
Dagegen hat sich das Führungspersonal der Demokratische Partei den globalistischen Machtinteressen des US-Kapitals angepasst und offenbart eindeutig anti-demokratische Bestrebungen, z.B. mit der Diffamierung und Zensur Andersdenkender. Das belegen auch die vielfachen Anstrengungen, nicht nur Trump an der Kandidatur zu hindern, sondern auch seine Anhänger, d.h. einen erheblichen Teil der US-Wähler, als Feinde der Demokratie darzustellen. Gerne wird dafür die Besetzung des Capitols durch Trump-Anhänger am 6. Januar 2021 als Beweis angeführt. Parlamentarische Untersuchungen legen jedoch den Verdacht nahe, dass diese Besetzung von verdeckten Agenten der Demokratischen Partei eingeleitet wurde, um Trump und seine Sympathisanten zu kriminalisieren. Ähnliche Inszenierungen fanden in Deutschland und anderswo statt, um die Opposition zu diskreditieren. Diese anti-demokratische Ausgrenzungs-Politik scheint also eine weltweite Tendenz zu sein, welche oft von angeblich linken Parteien vorangetrieben wird.
Neben einigen kulturellen Streitpunkten unterscheiden sich die beiden großen US-Parteien in Programmatik und Politik kaum voneinander. Im US-amerikanischen Wahlsystem sind alle Kandidaten von den Spenden finanzstarker Kreise abhängig und daher diesen hörig. In seiner ersten Präsidentschaft hat Trump massive Steuersenkungen für Reiche durchgesetzt, welche von Biden nicht zurückgenommen wurden. Beide Parteien dienen u.a. der US-Rüstungsindustrie und unterstützen mit Waffenlieferungen den Völkermord an den Palästinensern. Im Gegensatz zu Biden & Harris will Trump nach einem Wahlsieg jedoch den Ukraine-Krieg beenden und mit Russland Frieden schließen. Für Europa könnte also ein Wahlsieg Trumps durchaus vorteilhaft sein.